Wie werde ich Fachperson für Rituale?
Wenn du bereits etwas auf meiner Webseite herumgesurft bist, hast du wohl schon herausgefunden, was eine Fachperson für Rituale macht: Sie begleitet Menschen bei bedeutenden Lebensübergängen wie beispielsweise beim Willkommenheissen von einem neuen Menschlein in unserem Kreis, bei Hochzeiten oder am Lebensende. Selbstverständlich können auch kleinere Lebensübergänge wie Geburtstage, Jubiläen, Pension, ein Umzug oder der erste Schultag mit einem Ritual gewürdigt werden. So weit, so gut.
Hast du aber gewusst, dass du mit diesem Wissen im Moment noch zu einer Minderheit gehörst? Ich stelle immer wieder fest, dass die meisten Menschen den Beruf der Ritualfachperson nicht kennen. (Wenn du dieses Wissen von der Existenz von Ritualfachpersonen in deinem Bekanntenkreis teilen möchtest, dann bin ich dir sehr dankbar.)
Aber kommen wir nun zum Kern von diesem Text.
So wird man Fachperson für Rituale.
Wie so oft im Leben führen verschiedene Wege nach Rom. (Kleine Bemerkung am Rande: Wie passend diese Redewendung in diesem Rituale-Kontext, ist Rom doch eines der spirituellen religiösen Zentren auf dieser Welt…)
Ich persönlich habe die Fachschule für Rituale besucht und mit viel Freude den Lehrgang zu den Lebensübergängen abgeschlossen. Dieser Lehrgang dauert etwas mehr als 30 Tage und ist in verschiedene Module über 1,5 Jahre aufgebaut. Die Module sind sehr vielfältig und beinhalten die Grundlagen der Ritualarbeit, Auftrittskompetenz, thematische Schwerpunkte zu den Lebensübergängen aber auch Knowhow zu Marketing und Räuchern. Neben den theoretischen Inputs ist der Lehrgang sehr praxisorientiert. Die Fachschule für Rituale bietet neben dem Lehrgang für Lebensübergänge auch eine Ausbildung für rituelle Prozessbegleitung an.
Neben der Fachschule für Rituale gibt es weitere Anbieter, welche Menschen für freie Trauungen oder Abschiedesfeiern vorbereiten. Beispielsweise die Zeremonien-Akademie, welche einen Lehrgang mit Schwerpunkt zur Traurednerin und einen mit Schwerpunkt Trauerrednerin anbietet. Diese Lehrgänge sind kürzer (8 respektive 12 Tage) und fokussieren auf einen Lebensübergang. Die Abgänger:innen der Zeremonien-Akademie nennen sich aber in der Regel Zeremonienleiter:innen oder Zeremoniar:innen. Eine scharfe Trennung der Begriffe Trauredner, Zermoienleiterin oder Ritualfachfrau gibt es nicht; ich würde sagen, dass die Bezeichnungen Aufschluss geben, wo die Kernkompetenz der Person oder der Schwerpunkt im Wirken ist - beim Wort oder beim Ritual.
Zurück zur Frage des Berufsweges. Auch Lebensgrund (in Luzern) oder Soul Sense (an verschiedenen Orten in der Schweiz) bieten Ausbildungen und Lehrgänge rund um Rituale an Lebensübergängen an. Weitere Anbieter bieten Kurse mit schamanischen Ansätzen an (da der Markt dynamisch ist, verzichte ich auf einzelne Verlinkungen).